Wer einen NLP-Kurs bei myNLP macht, kommt an zwei berühmten Namen nicht vorbei: John Grinder und Richard Bandler. Gemeinsam gelten sie als die Begründer des neurolinguistischen Programmierens. John Grinder haben wir dir bereits in einem eigenen Artikel vorgestellt. Nun wollen wir uns seinem ehemaligen Schüler, Richard Bandler, widmen. Erfahre in diesem Artikel, was du über den Mitbegründer des NLP wissen solltest.
In diesem Artikel möchten wir dir mehr über die Person Richard Bandler erzählen. Erfahre hier mehr über seine Biographie, sein Lebenswerk NLP und sein weiterer Werdegang bis heute.
Richard Bandlers Werdegang
Richard Wayne Bandler wurde am 24. Februar 1950 im amerikanischen Bundesstaat New Jersey geboren. Bereits früh in seiner Kindheit kristallisierten sich seine vielfältigen Talente heraus. So wurde beispielsweise Robert S. Spitzer im Jahr 1960 durch seine Frau Becky auf den damals erst 17-Jährigen aufmerksam. Dies geschah, da er sich ausgesprochen aufgeschlossen gegenüber philosophischen Fragen zeigte. Zudem brachte er ihrem Sohn Dan auf ungewöhnlich effektive Weise Schlagzeug bei. Die Spitzers bemühten sich daher, Bandlers Talente zu fördern und betrauten ihn mit Verlagsarbeiten.
Eher negativ fiel Richard Bandler jedoch in seiner College-Zeit am Foothill College in Los Altos Hills auf. Er zeigte mangelnde Bereitschaft, sich widerspruchslos unterzuordnen und Kompromisse zu schließen. Damit trieb er einige Professoren fast zur Verzweiflung.
Nach dem College-Abschluss wechselte Bandler an die University of California in Santa Cruz, wo er Mathematik, Informationswissenschaft und Psychologie studierte. Im Jahr 1973 erhielt er seinen Bachelortitel. Zwei Jahre später folgte der Magistertitel in theoretischer Psychologie am Lone Mountain College in San Francisco.
Faszination mit Verhaltenswissenschaften
In seinem Studium war Richard Bandler schnell von der Verhaltenswissenschaft fasziniert. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er hierbei der Familientherapie und der Arbeit von Fritz Perls. 1972 transkribierte er sogar dessen Gestaltsitzungen.
Richard Bandler blieb auch während seiner Studienzeit mit den Spitzers in engem Kontakt. So begegnete er im selben Jahr in deren Wochenendhaus Virginia Satir. Kurz darauf traf er sie bei einem Workshop in Reno wieder. Schnell war er beeindruckt von ihrer Arbeit. Spitzer trug ihm auf, nach Kanada zu reisen, um ein vierwöchiges Seminar von ihr zu vertonen und zu transkribieren. Dies führte dazu, dass Bandler während dieser monatelangen Arbeit immer mehr Virginia Satirs Wortwahl und Betonung übernahm.
Schließlich bat Spitzer Bandler auch, aus dem hinterlassenen Material von Fritz Perls ein Manuskript zu erstellen. Auch in diesem Fall identifizierte sich Bandler so mit Perls, dass er begann, wie er zu sprechen und sich wie er zu verhalten. Das ging so weit, dass sich Spitzer häufig dabei ertappte, wie er Bandler versehentlich mit „Fritz“ ansprach.
Zusammenarbeit mit John Grinder
Im Jahr 1972 bot Richard Bandler auch selbst ein praxisorientiertes Seminar über Gestalttherapie an. Dieses leitete er gemeinsam mit Frank Pucelik. John Grinder, damals Universitätsassistenz mit Spezialgebiet Transformationsgrammatik, nahm an diesem als Supervisor teil. Schnell entwickelte sich daraus eine Zusammenarbeit.
Bandler und Grinder entwickelten gemeinsam linguistisch fundierte Sprachmuster, aus welchem sie ein eigenes Kommunikationsmodell ableiteten. Heute lernen wir dieses in unseren NLP-Seminaren als „Meta-Modell“ kennen. Aus diesem Meta-Modell, welches wohl die Basis des NLP bildet, entstand im Jahr 1975 Richard Bandlers und John Grinders erstes gemeinsames Buch „The Structure of Magic I“. Später widmeten sie sich der Analyse nonverbaler Kommunikation. Ziel war es auch diesen Aspekt näher zu beleuchten und sich nicht ausschließlich auf Sprache zu fokussieren.
Von “modelling” und eigenen Verbänden
Als Vorbilder nahmen Richard Bandler und John Grinder sich Menschen heraus, die in ihrem Fachgebiet als Koryphäen galten. Sie versuchten herauszufinden, was diese anders machten als andere. Dies hielten sie in nachvollziehbaren Schritten fest, um diese Prozesse rekonstruieren zu können. Im Nachhinein bezeichneten sie diesen Vorgang als „modellieren“.
Zu den Personen, die Bandler und Grinder als Vorbilder für ihre Analysen nahmen, gehörten unter anderem Fritz Perls, Virginia Satir, Gregory Bateson, Milton H. Erickson und Linus Pauling. Bandler reiste im weiteren Verlauf seiner Karriere auch nach Indien, Afrika und Mexiko, wo er Yogis und Schamanen modellierte. Dadurch entwickelte er weitere Veränderungsmodelle wie das Design Human Engineering, Shamanistic Engineering und Neuro Hypnotic Repatterning.
1975 gründete Richard Bandler auch seinen Verlag „Meta Publications“ und 1978 die „Society of NLP“. Bis heute bildet Bandler seine NLP-TrainerInnen selbst aus. In seiner Karriere entwickelte er zahlreiche NLP-Modelle mit oder führte sie ein. Zu seinen Errungenschaften zählen unter anderem das Meta-Modell, das Milton-Modell, das Ankern, Reframing, Belief Change, Nesting Loops, Submodalitäten und die Timeline. Keine Sorge, falls du mit diesen Begriffen noch nichts anfangen kannst, wir werden sie in unseren NLP-Seminaren genau erklären und auch selbst erleben.
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Zwist mit John Grinder
Die Zusammenarbeit mit John Grinder verlief nicht immer friedlich und harmonisch. Die beiden NLP-Begründer arbeiteten bis Ende 1980 zusammen. Jedoch 16 Jahre später reichte Richard Bandler zwei Klagen gegen John Grinder und viele weitere bisherige NLP-MitstreiterInnen ein. Unter anderem verklagte er Carmen Bostic-St. Clair und Steve und Connirae Andreas.
Die Vorwürfe lauteten unter anderem Vertragsbruch, unerlaubte Nutzung eines geschützten Warenzeichens („NLP“) und fehlende Abrechnungen. Seine Forderungen beliefen sich auf bis zu zehn Millionen US-Dollar.
Erst gegen Ende 2000 legten Grinder und Bandler ihren Streit bei und einigten sich darauf, ab sofort als „Co-Autoren und Co-Gründer“ des NLP aufzutreten und ihre gegenseitigen Errungenschaften anzuerkennen.
Doch Achtung! Genau aus diesem Grund haben sich auch viele Abspaltungen dazu gebildet. Mehr dazu erfährst die in unserem Artikel: “Nicht überall, wo NLP draufsteht, ist NLP drinnen.”
Der Mensch Richard Bandler
Unser Lehrtrainer und Geschäftsführer, Mario Grabner, ist der einzige amtierende NLP-Trainer im deutschsprachigen Raum, der von beiden Gründern zum NLP Trainer ausgebildet wurde. Während sich mit John Grinder eine Freundschaft entwickelte, durften wir Richard Bandler immer nur aus der Rolle eines Seminarteilnehmers erleben. Aus diesem Grund ist es schwierig, einen breiteren Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen.
Im Gegenzug zu John Grinder, der sehr nahe und auf Augenhöhe arbeitet, ist Richard Bandler ein Showman, der die große Bühne liebt. Mit seinen Worten schafft er es, die Menschen um ihn herum in seinen Bann zu ziehen und immer wieder aufs Neue mit seinen Geschichten zu begeistern. Er ist für die TeilnehmerInnen quasi nicht ansprechbar, er hält den direkten Kontakt in Grenzen und überlasst diesen eher seinem Team.
Bandler und Grinder sind zwei komplett unterschiedliche Menschen. Sowohl was ihre Einstellung zu NLP als auch die Art Trainings zu geben, betrifft. Uns persönlich hat der Zugang von John Grinder schlussendlich mehr angesprochen. Auch wenngleich kein NLP-Anwender und keine NLP-Anwenderin, der oder die sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt, darum herumkommt, beide gleichermaßen zu modellieren.
Hier noch ein Foto aus 2015, indem wir mit einer kleinen Delegation bei Richard Bandler waren.
Wir hoffen dir damit einen guten Überblick über den Menschen und NLP Co-Gründer Richard Bandler vermittelt zu haben.
Alles Liebe,
dein myNLP Team