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Warum dieses Grundprinzip aus dem NLP deine Weltsicht verändert

Wahrnehmen statt interpreteiren

Stell dir vor, du sitzt in einem gemütlichen Café und genießt dein Heißgetränk. Plötzlich siehst du eine gute Freundin auf der anderen Seite des Raumes. Du winkst ihr zu, aber sie reagiert nicht.

Sofort schießt dir der Gedanke durch den Kopf: “Warum ignoriert sie mich? Habe ich etwas Falsches gemacht?” Du beginnst zu grübeln und fühlst dich unwohl.

Solche Situationen passieren uns so oft. Wir sind in einer Situation und interpretieren sie, obwohl es keine klaren Indizien für unsere Annahme gibt. 

Jetzt stell dir vor, du würdest in der Situation von eben einfach nur wahrnehmen: Du siehst deine Freundin, sie reagiert nicht auf dein Winken. Punkt. Kein Interpretieren, keine negativen Gedanken.

Vielleicht hat sie dich einfach nicht gesehen. Vielleicht ist sie in Gedanken versunken. Indem du nur wahrnimmst, sparst du dir unnötigen Stress und Missverständnisse.

Genau darum wird es in diesem Blogbeitrag gehen. Wie kannst du dir dein Leben leichter machen, indem du – statt direkt in die Interpretation zu gehen – einfach nur wahrnimmst?

Wahrnehmen statt interpretieren – nach diesem Grundprinzip lehren wir auch NLP (Neurolinguistisches Programmieren). Also lies bis zum Ende, denn heute wirst du erfahren, wie du durch bewusste Wahrnehmung dein Leben verbessern kannst.

Was ist NLP?

Neurolinguistisches Programmieren, kurz NLP, ist eine faszinierende Methode, die in den 1970er Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt wurde.

Aber was genau bedeutet NLP eigentlich und warum kann es dein Leben erleichtern? Und wie hängt es mit Wahrnehmung und Interpretation zusammen?

NLP steht für die Wechselwirkung zwischen Neurologie (Neuro), Sprache (Linguistik) und den Mustern unserer Verhaltensweisen, die wir über die Jahre hinweg gelernt haben (Programmieren). Es geht darum, zu verstehen, wie unser Gehirn funktioniert, wie wir durch Sprache unsere Gedanken und Gefühle beeinflussen und wie wir dadurch unser Verhalten ändern können.

Die Grundprinzipien des NLP basieren auf der Idee, dass unsere Wahrnehmung der Welt durch unsere Sinne gefiltert wird. Jeder von uns nimmt die Welt auf seine eigene Weise wahr – durch Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken und Riechen. Diese Wahrnehmungen werden dann im Gehirn verarbeitet und oft automatisch interpretiert.

Doch genau hier liegt das Problem: Unsere Interpretationen sind nicht immer korrekt. Sie basieren oft auf unseren persönlichen Erfahrungen, Glaubenssätzen und Erwartungen. Das kann zu Missverständnissen, Stress und negativen Emotionen führen.

NLP lehrt uns, diese automatischen Interpretationen zu hinterfragen und bewusster wahrzunehmen. Statt sofort eine Bedeutung in eine Situation hineinzuinterpretieren, können wir lernen, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Das klingt einfach, erfordert aber Übung und Bewusstsein.

Warum ist das wichtig? Denk an die eingangs erwähnte Situation im Café: Wenn du gelernt hast, nur wahrzunehmen, statt zu interpretieren, vermeidest du unnötigen Stress. Du sparst Energie, die du in positivere Dinge investieren kannst. Dein Leben wird leichter und entspannter.

NLP wird in vielen Bereichen angewendet: in der Therapie, im Coaching, im Verkauf, in der persönlichen Entwicklung und in der Kommunikation. Es bietet Techniken für alle Lebensbereiche, beispielsweise dafür, deine Ziele zu erreichen oder deine Beziehungen zu verbessern.

Die Bedeutung von Wahrnehmung

Also: Es macht Sinn, mehr wahrzunehmen, statt direkt zu interpretieren. Denn Wahrnehmung bestimmt, wie wir die Welt um uns herum erleben und wie wir auf sie reagieren.

Wie bereits gesagt, nehmen wir unsere Umwelt durch unsere Sinne – visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch und gustatorisch (VAKOG) wahr. Zusätzlich beeinflussen unsere persönlichen Filter – Erfahrungen, Überzeugungen, Erwartungen, wie wir Dinge sehen. Diese Filter können jedoch oft täuschen und zu Missverständnissen führen.

Indem du bewusst versucht, nur wahrzunehmen, was du siehst, ohne sofort eine Interpretation anzuhängen, kannst du eine Menge unnötigen Stress vermeiden.

Aber wie funktioniert das genau? 

Wenn du im Gespräch zum Beispiel dein Gegenüber beobachtest, kannst du wahrnehmen, dass sich die Gesichtsmimik verändert. Du kannst sehen, dass die Person die Hand zur Faust ballt, die Schultern hochzieht oder der Puls langsamer wird.

Das ist deine Wahrnehmung. Zu sagen: Die Person ist wütend, traurig oder in einer besonders positiven Stimmung – das wäre eine Interpretation.

Wir haben gelernt, hochgezogene Mundwinkel als Freude zu interpretieren. Aber ist es nicht auch möglich, zu lächeln, ohne sich wirklich zu freuen? 

Genau darum geht es bei Wahrnehmung vs. Interpretation: Dass wir nicht direkt in erlernte Muster fallen, unserer Wahrnehmung nicht direkt einen Vorhang überstülpen und uns daran erinnern, dass wir möglicherweise auch falsch liegen könnten. 

Wahrnehmung bedeutet auch, präsent zu sein und den Moment bewusst zu erleben. Anstatt automatisch auf eine Situation zu reagieren, kannst du innehalten und bewusst entscheiden, wie du darauf reagieren möchtest. Das erfordert Übung, aber es lohnt sich.

Der Unterschied zwischen Wahrnehmen und Interpretieren

Wahrnehmen bedeutet, es gibt keine zusätzliche Bedeutung, keine Bewertung. Interpretieren hingegen ist der Prozess, bei dem wir diesen Wahrnehmungen eine Bedeutung geben.

Unsere Interpretation basiert auf unseren persönlichen Erfahrungen, Glaubenssätzen und Erwartungen. Dies kann zu Verzerrungen und Missverständnissen führen.

Ein Beispiel: Du siehst, dass ein Kollege im Büro ständig auf sein Handy schaut. Ohne bewusst darüber nachzudenken, könntest du interpretieren: “Er ist gelangweilt von der Arbeit.” Vielleicht wartet er aber nur auf eine wichtige Nachricht. Durch diese Interpretation entstehen unnötige Spannungen und Missverständnisse.

Warum interpretieren wir so schnell? Unser Gehirn ist darauf programmiert, Muster zu erkennen und schnell Entscheidungen zu treffen. Das war evolutionär wichtig, um Gefahren schnell zu erkennen. In der modernen Welt führt das jedoch oft zu falschen Annahmen und unnötigem Stress.

Um bewusster wahrzunehmen und weniger zu interpretieren, hilft es, sich folgende Fragen zu stellen:

  • Was sehe, höre, fühle ich tatsächlich? Konzentriere dich auf die reinen Sinneseindrücke.
  • Welche Interpretation gebe ich diesen Eindrücken? Erkenne, dass deine Gedanken nicht die absolute Wahrheit sind.
  • Gibt es alternative Erklärungen? Öffne dich für andere Perspektiven und Möglichkeiten.

Durch diese bewusste Trennung von Wahrnehmung und Interpretation kannst du klarer und gelassener auf Situationen reagieren. Du wirst feststellen, dass viele Konflikte und Missverständnisse vermieden werden können, wenn du einfach nur wahrnimmst, was wirklich passiert.

Praktische Tipps und Übungen aus den NLP Grundprinzipien

Jetzt hast du sicher schon einen klareren Blick dafür, wann du wirklich nur wahrnimmst. Du wirst sehen, nach der Lektüre dieses Artikels fällt es dir im Alltag immer öfter auf, wenn du in die Interpretation rutschst.

Aber eine vorurteilsfreie Wahrnehmung kann man auch trainieren. Und zwar mit folgenden Tipps und Tools:

Achtsamkeit üben

Nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit (du kannst beispielsweise deinen Timer auf 5 min stellen), um bewusst auf deine Umgebung zu achten. Packe dafür alle Arten von Ablenkung zur Seite: Schalte dein Handy aus, leg das Buch oder die Zeitung weg und fokussiere dich nur auf deine Umgebung.

Was siehst du? Was hörst du? Was fühlst du?

Achte auf Details, aber vermeide es, ihnen sofort eine Bedeutung zu geben. Du kannst diese Übung überall machen: am Weg zur Arbeit, in einem Meeting oder in deiner Pause im Park. 

Schon nach wenigen Tagen wirst du feststellen, dass du ganz andere Dinge wahrnimmst – vielleicht bemerkst du sogar Details in deinem Umfeld, die immer schon da waren, die du davor aber nie gesehen hast.

Andere Menschen so objektiv wie möglich wahrnehmen

Speziell in der Interaktion mit anderen Menschen tendieren wir ganz oft dazu, überstürzt zu interpretieren. Die meisten Konflikte entstehen meiner Erfahrung nach daraus, dass man das Verhalten der anderen Person fälschlich interpretiert hat.

Deswegen hilft Wahrnehmung hier besonders, einmal einen Schritt zurück zu machen und bekannte Merkmale neu auf sich wirken zu lassen.

In deinen nächsten Gesprächen achte doch einmal auf kleine Körperbewegungen deines Gegenübers:

  • Ein Zucken des kleinen Fingers
  • Eine kleine Bewegung der Augenbraue
  • Ein Mundwinkel, der kurz nach oben zieht (nicht „er lächelt“)
  • Hände, die verschränkt sind (nicht „sie ist unnahbar“)

Das holt dich erstens in den Moment und zweitens wirst du so ein noch besseres Gespür für dein Gegenüber bekommen. 

Was kannst du weiter im Alltag machen, um weniger zu interpretieren?

Vorurteile hinterfragen: Sei dir deiner eigenen Vorurteile und Glaubenssätze bewusst. Frage dich, ob deine Interpretation einer Situation wirklich der Realität entspricht oder ob sie durch deine Filter verzerrt ist.

Und vor allem:

Offen bleiben: Gehe mit einer offenen Haltung durch die Welt. Sei neugierig und bereit, neue Perspektiven zuzulassen. Das erweitert deine Wahrnehmung und hilft dir, flexibler zu reagieren.

Deswegen wirst du in Zukunft öfter nur wahrnehmen

Du siehst also: Wenn du lernst, mehr wahrzunehmen statt direkt in die Interpretation zu gehen, hat das so einige Vorteile. Indem du dich auf die reinen Sinneseindrücke konzentrierst, reduzierst du das Risiko, Situationen falsch zu interpretieren und vermeidest dadurch Missverständnisse.

Langfristig verbesserst du so deine Beziehungen, denn eine objektive und vorurteilsfreie Wahrnehmung führt zu klarerer Kommunikation und tieferem Verständnis in zwischenmenschlichen Beziehungen. 

Außerdem kannst du durch bewusste Wahrnehmung unnötigen emotionalen Stress vermeiden, der oft durch voreilige Interpretationen entsteht. Indem du deine Wahrnehmung schärfst und Interpretationen hinterfragst, eröffnest du dir neue Perspektiven und reagierst flexibler auf die Herausforderungen des Alltags.

Wenn du dir jetzt denkst: Wow, das ist eine total spannende neue Sichtweise! – Dann geht es dir wie mir, als ich zum ersten Mal mit den NLP-Techniken vertraut gemacht wurde. 

In diesem Fall kann ich dir sehr ans Herz legen, doch einmal einen Blick in die Ausbildung zum zert. NLP Practitioner zu werfen. 

In dieser Ausbildung lernst du zahlreiche weitere effektive Techniken kennen, die dich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen unterstützen und deine Beziehungen bereichern können – alles mit einem starken Praxisbezug.

Ich freue mich darauf, mich bald in einem persönlichen Gespräch mit dir über die vielfältigen Möglichkeiten und Perspektiven dieser Ausbildung auszutauschen.

Bis dahin viel Spaß beim Wahrnehmen! 🙂

Alles Liebe,

Mario

myNLP Team

Die Redaktion von myNLP besteht ausschließlich aus NLP LehrtrainerInnen, ausgebildet von Dr. John Grinder (ITANLP), die wertvolle Inhalte auf dem Blog von myNLP veröffentlichen. Zu den Redakteuren zählen auch die beiden Gründer von myNLP, Mario Grabner und Patrik Shnawa.
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