fbpx

4 Dinge, die du bei der Wahl deines NLP-Anbieters beachten musst (+ Checkliste)

Hier ist eine von Hand geschriebene Checkliste zu sehen.

Eines der schwierigsten Dinge ist es, bei der Flut an Angeboten auf dem Markt den Überblick zu behalten. Jeder versucht, sich selbst ins beste Licht zu rücken und seine Vorzüge herauszustreichen. Vor allem für Einsteiger ist es dann sehr schwer, hinter die Kulissen zu blicken. Dann bleibt oft die Frage offen:

Wie finde ich die richtige NLP-Ausbildung?

In diesem Blogartikel möchte ich dir die 4 Kriterien aufzeigen, die du bei der Wahl des Anbieters unbedingt beachten solltest.

Das Ganze werde ich so objektiv wie möglich gestalten, immerhin sind meine Erfahrungen auch gefärbt durch die Arbeit in meinem eigenen Institut sowie den Eindrücken und Begegnungen der letzten Jahre. Ob es mir schlussendlich gelungen ist, darfst du am Ende selbst entscheiden.

Jetzt kommen wir aber zum Thema, den 4 Kriterien, auf die du unbedingt achten solltest. Für alle gilt, es ist nicht das Eine gut oder schlecht, sondern es gibt eben unterschiedliche Vorteile.

Der richtige Verband

Wahrscheinlich gibt es auf dem NLP-Markt so viele Verbände wie Institute selbst. Da wären zum Beispiel:

  • ITANLP
  • Society of NLP
  • ÖDV-NLP
  • DVNLP
  • ECNLP
  • EANLP
  • IANLP
  • INLPTA
  • u.v.m.

Ich möchte mich an dieser Stelle vorab entschuldigen, sollte ich den einen oder anderen Verband vergessen haben. Es ist nämlich im Grunde genommen egal, wie der Verband heißt, denn für alle Verbände gilt, sie haben keinerlei rechtliche Bedeutung (Stichwort: Dachverbände haben keinen höheren Stellenwert).

Natürlich sind die meisten davon eingetragene Vereine und unterliegen damit dem Vereinsrecht, das tun aber Kleingartenvereine und Tennisvereine auch. Aus NLP-Sicht gibt es keine Regulative, weil NLP von sich aus ein offenes System ist, das von jedem frei nutzbar ist. Heißt: Jeder kann theoretisch einen Verband oder Dachverband gründen. Selbst Menschen ohne jegliche NLP-Erfahrung.

„Das bedeutet, die Frage, die du dir stellen solltest, ist nicht, welcher ist der beste Verband, sondern vielmehr, was ermöglicht mir der Verband?“

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir etwas in die Geschichte des NLP eintauchen. Denn der erste und damit älteste Dachverband ist die Society of NLP, die von den beiden NLP-Gründern, John Grinder und Richard Bandler, gegründet wurde. Wie bekannt ist, haben sich die beiden in den 1980ern getrennt, die Society blieb in den Händen von Richard Bandler und John Grinder gründete die ITANLP (International Trainers Academy of NLP).

Das bedeutet, die Verbände, in denen die beiden Gründer zuhause sind, sind die Society of NLP und die ITANLP. Alle anderen Dachverbände wurden später von diversen NLP-Anhängern gegründet. Wie bereits erwähnt, darf jeder einen NLP-Verband gründen, der das möchte.

Nun zurück zur eigentlichen Frage. Denn die Wahl eines der beiden oben genannten Verbände ist der einzige Weg, um von einem der beiden Gründer persönlich zu lernen und auch zum NLP-Trainer zertifiziert zu werden. Wie du ja weißt, sind NLP-Ausbildungen offiziell in drei Stufen aufgeteilt, den NLP Practitioner, den NLP Master und den NLP Trainer. Die ersten beiden Stufen werden zumeist von zertifizierten Trainern durchgeführt, die letzte Stufe, das Trainers-Training, vom Gründer selbst. Außerdem bekommst du in diesen Verbänden auch auf jeder Ausbildungsstufe ein Zertifikat mit der Unterschrift eines NLP-Gründers.

Darüber hinaus kannst du dir sicher sein, dass diese Institute im Sinne und nach den Vorgaben der Personen arbeiten, die NLP erfunden haben. Das war für mich persönlich immer der wichtigste Grund, warum für mich nie etwas anderes in Frage gekommen ist.

Fairerweise muss gesagt werden, dass aber auch andere Verbände ihre Berechtigung haben. Denn während die ITANLP und die Society of NLP international arbeiten, sind sie gleichzeitig weniger anpassungsfähig in den einzelnen Ländern. Vor allem deshalb kann es sinnvoll sein, sich für einen anderen Verband zu entscheiden.

Beispiele hierfür sind der DVNLP in Deutschland und der ÖDV-NLP in Österreich. Diese haben sich teilweise einen sehr hohen Status aufgebaut und sind oftmals größer als die Gründerverbände in den jeweiligen Ländern. Durch ihre lokale Ausrichtung sind sie anpassungsfähiger an rechtliche Rahmenbedingungen und haben teilweise Kooperationen mit wichtigen lokalen Institutionen.

Die verbandsübergreifende Anrechnung von Seminaren ist sehr kompliziert und nur in Rücksprache mit den einzelnen Instituten, wenn überhaupt, möglich. Das bedeutet, hast du einmal in einem Verband begonnen, ist der Wechsel sehr schwierig. Aus diesem Grund würde ich dir raten, dich vorab zu entscheiden, was du am Ende deiner Ausbildung erreicht haben willst.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anrechnung und Anerkennung von Zertifikaten. Denn wie bereits erwähnt, gibt es keine rechtlichen Rahmenbedingungen für die Durchführung von NLP-Seminaren. Aus diesem Grund gibt es keine einheitlichen Regeln, und die Anrechnung ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Brauchst du also die NLP-Ausbildung, um sie dir für eine Zusatzausbildung oder Ähnliches anrechnen zu lassen, kläre das am besten vorher ab.

Die Checkliste:

  • Willst du von einem NLP-Gründer persönlich ausgebildet werden?
  • Welche Ausbildungen willst du abschließen? Werden diese angeboten?
  • Gibt es Zusatzausbildungen, die mit einem Verband kompatibel sind (z.B. Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater)?
  • Möchte ich mir die NLP-Ausbildung anrechnen lassen? Wenn ja, wo?

Das Institut

Nach der Wahl des geeigneten Verbandes geht es an die Wahl des NLP-Instituts. Generell kann man dazu sagen, dass so gut wie jedes Institut Mitglied in einem Verband ist. Die Liste der Institute kann in der Regel auf den Webseiten der jeweiligen Verbände abgerufen werden.

Die Inhalte der Seminare (NLP Practitioner, NLP Master und NLP Trainer) sind innerhalb eines Verbandes zumeist vorgegeben. Auch hierfür gibt es eigene Curricula, die von den Verbänden an die Institute weitergegeben werden. Diese sind, abhängig vom Verband, öffentlich zugänglich oder vertraulich. Die Vereinheitlichung der Seminare soll eine interne Anrechnung der Seminare zwischen den Instituten und eine Aufrechterhaltung eines bestimmten Qualitätsstandards dienen.

Auch zwischen den Verbänden decken sich die Inhalte der Seminare zu einem großen Teil ab. Mehr über die inhaltlichen Unterschiede der Seminare zwischen den Instituten und Verbänden findest du in dem Artikel:

Nicht überall, wo NLP draufsteht, ist NLP drinnen!

Einer der wichtigsten Punkte für ein Qualitätsinstitut ist eine offizielle Zertifizierung. Diese stellt sicher, dass auch von externer Stelle kritisch und vor allem objektiv eine Evaluierung der Bildungseinrichtung durchgeführt wird. Denn grundsätzlich kann jeder Trainings abhalten, der da möchte. Der Bereich ist nicht reglementiert.

Geeignet hierfür sind vor allem die offiziellen Förderzertifikate der Bundesländer wie z.B. WienCert, NöCert etc. und ISO-, sowie TÜV-Zertifikate. Ein derartiges Zertifikat zu erlangen bedeutet eine lange und fundierte Vorbereitung, transparente Prozesse und eine ständige Qualitätsentwicklung. Wir bei myNLP haben uns für das WienCert entschieden.

Außerdem sind deine Ausbildungen dadurch förderbar und du kannst dir einen Teil der Kosten zurückholen. Mehr Information zu den Förderungen findest du hier: www.mynlp.at/foerderungen

Wir empfehlen, NLP Seminare nur bei Ausbildungsinstituten zu absolvieren, die eines dieser Zertifikate tragen. Bei allen anderen kann eine transparente Qualität unserer Meinung nach nicht gewährleistet werden.

Ich schlage dir außerdem vor, die Institute im Schnelldurchlauf zu scannen und auch auf deinen ersten Eindruck zu vertrauen, sonst wird es sehr schnell unüberschaubar.

Hast du dich für ein Institut entschieden, nimm Kontakt auf und kläre offene Fragen persönlich ab. Damit kannst du nochmals erkennen, ob du dich gut betreut fühlst, wer und ob jemand antwortet und ob in der Kommunikation wertschätzend mit dir umgegangen wird.

Checkliste für die Wahl des Instituts:

  • Mitglied im gewählten Verband
  • Zertifizierter Bildungsträger
  • Guter erster Eindruck
  • Persönlicher Kontakt mit den Trainern, nicht nur dem Verkaufspersonal

Der Trainer/die Trainerin

Möglicherweise ist der Trainer/die Trainerin das entscheidende Kriterium bei der Wahl des Anbieters. NLP ist ein sehr persönliches Werkzeug und deshalb ist eine der wichtigsten Kriterien, dass dir der Trainer/die Trainerin sympathisch ist und du von ihm/ihr lernen willst. Das ist deshalb wichtig, weil die Themen teilweise sehr stark in die Tiefe gehen und deshalb ein gewisses Ausmaß an Vertrauen vorhanden sein sollte.

Aus diesem Grund rate ich dir, über den Trainer/die Trainerin vorab Informationen einzuholen, dir Videos anzusehen und gegebenenfalls selbst Kontakt zum Trainer/zur Trainerin aufzunehmen. Letzteres ist, abhängig vom Institut, nicht immer möglich, was auch schon Auskunft über deine Erwartungshaltung geben kann.

Was die Ausbildung deines Trainers/deiner Trainerin betrifft, solltest du zumindest überprüfen, ob die Person überhaupt eine Trainer-Ausbildung gemacht hat und wo/wann diese stattgefunden hat. Wie ich bereits erzählt habe, ist NLP ein freies Feld, in dem theoretisch jeder Trainer oder Trainerin sein kann, der will. Selbst Menschen, die noch nie eine NLP-Ausbildung besucht haben, dürfen sich theoretisch NLP-Trainer nennen. Und niemand könnte sie dafür rechtlich belangen.

Worauf du aber unbedingt achten solltest, sind die länderspezifischen Gesetze im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung. Soweit ich weiß, sind Deutschland und die Schweiz sehr liberal, und so braucht es keine Zusatzausbildung, die zur selbstständigen Durchführung von NLP-Seminaren berechtigt.

In Österreich sieht die Rechtslage definitiv anders aus. Denn grundsätzlich ist persönliche Beratung in Österreich nur bestimmten Berufsgruppen erlaubt. Dazu gehören:

  • Diplomierte Lebens- und Sozialberater
  • Psychotherapeuten
  • Klinische Psychologen
  • Ärzte

NLP befindet sich sozusagen in einer Grauzone, da nicht alle Techniken und Methoden der persönlichen Beratung unterliegen, jedoch viele. So gut wie jede weiterführende NLP-Ausbildung beinhaltet diese, der Beratung unterliegenden, Inhalte jedoch.

Welche Inhalte unter persönliche Beratung fallen und in jedes NLP-Seminar gehören, findest du auch im Artikel Nicht überall, wo NLP draufsteht, ist NLP drinnen!”

In Österreich solltest du also nur NLP-Trainer wählen, die einer der oben genannten Berufsgruppen angehören. Alle anderen sind im Grunde genommen für die Durchführung unzureichend ausgebildet und verstoßen streng genommen gegen österreichisches Recht. Wie immer gilt, wo kein Kläger, da kein Richter. Und im Allgemeinen gibt es wenige Kläger, weshalb du dies selbst überprüfen solltest, nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern weil du die beste Ausbildung von kompetenten Menschen verdient hast.

Checkliste:

  • Hat der Trainer/die Trainerin eine adäquate NLP-Ausbildung?
  • Hat der Trainer/die Trainerin eine adäquate Berufsausbildung?
  • Ist mir der Trainer/die Trainerin sympathisch und möchte ich von ihm/ihr lernen?

Gruppengröße

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Größe der Seminargruppe. NLP-Ausbildungen werden heute in Gruppen von 10 bis hin zu ein paar hundert Menschen durchgeführt. Obwohl wir selbst unsere Ausbildungen in kleinen Gruppen mit maximal 18 Personen abhalten, möchte ich festhalten, dass beide Varianten ihre Vorteile haben.

In kleinen Gruppen baust du innerhalb der Gruppe mehr Kontakt und damit Vertrauen zu den Teilnehmern und Trainern auf. Natürlich ist auch der persönliche Kontakt und die Betreuung deutlich intensiver in kleinen Gruppen. Kurz gesagt, du bekommst mehr Feedback und aus eigener Erfahrung ist das Kompetenzniveau der Absolventen und Absolventinnen sehr hoch.

Große Gruppen haben den deutlichen Vorteil, dass mehr Menschen mehr Dynamik erzeugen, es teilweise intensivere Erlebnisse geben kann und alles anonymer ist. Auch das ist für viele ein Vorteil. Außerdem lernst du mehr Menschen kennen, was die Chance erhöht, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Oft machen ja die Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Unterschied aus. Dafür hast du wenig bis keinen persönlichen Kontakt zum Trainer/zur Trainerin.

Du siehst also, die Vorteile des einen sind die Nachteile des anderen. Die Entscheidung liegt ganz bei dir.

Checkliste:

  • Kontakt zu Trainer/Trainerin oder zu Teilnehmern/Teilnehmerinnen wichtiger?
  • Individualität oder Anonymität wichtiger?

Abschließend kann ich dir nur sagen, dass alle renommierten Institute ihre Berechtigung und vor allem ihre Stärken haben. Man kann nicht zwischen gut und schlecht unterscheiden, sondern sollte die Wahl vor allem den eigenen Anforderungen entsprechend treffen.

Solltest du weiterführende Fragen zu diesem Artikel haben, kannst du gerne die Kommentarfunktion benutzen, uns anrufen oder ein E-Mail schreiben.

Alles Liebe,
Mario

Photo by Glenn Carstens-Peters on Unsplash
[/et_pb_text][/et_pb_column][/et_pb_row][/et_pb_section]

myNLP Team

Die Redaktion von myNLP besteht ausschließlich aus NLP LehrtrainerInnen, ausgebildet von Dr. John Grinder (ITANLP), die wertvolle Inhalte auf dem Blog von myNLP veröffentlichen. Zu den Redakteuren zählen auch die beiden Gründer von myNLP, Mario Grabner und Patrik Shnawa.
myNLP | Wir bilden die Zukunft