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Was darf man mit NLP aus rechtlicher Sicht

[box type=”info”] Disclaimer Folgende Hinweise in diesem Artikel stellen keine rechtliche Auskunft dar, sondern beschreiben den derzeitigen Kenntnisstand und Erfahrungen des Autors.[/box]

NLP ist heutzutage immer mehr Coaching und Selbsthilfe-Tool. Das ist nur wenig verwunderlich, denn während NLP heute in vielen unterschiedlichen Bereichen wie Marketing, Verkauf, Politik, Kommunikation, Führung, Therapie, Coaching u.v.m. eingesetzt wird, stammt es ursprünglich aus einer Sammlung der besten Therapietechniken der damaligen Zeit.

Was NLP ist und wie es entstanden ist, erfährst du in diesem Artikel: „Was ist NLP?“.

Wir bei myNLP sind der Meinung, dass vor Beginn einer NLP-Ausbildung ausreichend Aufklärung vorhanden sein sollte, da viele immer noch ein falsches Bild von den Inhalten einer NLP-Ausbildung haben. Aus diesem Grund haben wir schon in weiterführenden Artikeln beschrieben, welche Inhalte eine reguläre NLP-Ausbildung enthalten sollte: „Nicht überall, wo NLP draufsteht, ist NLP drinnen“.

Viele dieser Inhalte unterliegen in Österreich der persönlichen Beratung, weshalb sie nur bestimmten Berufsgruppen vorbehalten sind. In Deutschland und der Schweiz ist der Gesetzgeber liberaler und es sind uns keine Einschränkungen bekannt. Das haben wir etwas ausführlicher im Artikel „4 Dinge, die du bei der Wahl deines NLP-Anbieters beachten musst (+ Checkliste)“ erläutert.

Kurz gesagt, ist es unerheblich, ob es sich bei den Methoden um Coaching oder Training handelt, denn es zählen die angewandten Methoden. Aus diesem Grund solltest du nur zu NLP-Anbietern gehen, deren Trainer und Trainerinnen entweder Lebens- und Sozialberater, Psychotherapeuten, klinische Psychologen oder Ärzte sind. Alle anderen dürfen NLP streng genommen nicht mit den vorgegebenen Inhalten anbieten und befinden sich deshalb in einer (Dunkel-)Grauzone.

Für dich bedeutet das, dass du auch einer der oben genannten Berufsgruppen angehören solltest, wenn du in Österreich selbst NLP-Ausbildungen anbieten willst. Wie du ja bereits weißt, sind NLP-Ausbildungen in Practitioner-, Master– und Trainer-Stufe gegliedert.

Worauf liegt dein Fokus?

Aus diesem Grund hängt es sehr stark davon ab, was du selbst mit NLP machen willst. Denn wie du ja bereits weißt, ist der Coaching- und Trainingsbereich nur einer von vielen. NLP wird heute z. B. im Marketing, im Verkauf, in der Politik, im HR-Bereich, Sport und generell zur Verbesserung der Kommunikation, also im Grunde genommen überall eingesetzt, wo Menschen miteinander interagieren.

All diese Bereiche sind rechtlich ohne Bedenken zu sehen und du kannst dort dein Wissen einsetzen, wie auch immer du das willst. Aus diesem Grund ist es sehr sinnvoll, vorab für dich zu definieren, worauf du den Fokus legen willst.

Denn abhängig davon sind es wahrscheinlich unterschiedliche Anbieter, die für dich in Frage kommen. Wir bei myNLP legen den Fokus unserer Ausbildungen auf die vier Säulen Selbstvertrauen, Mindset, Kommunikation und Präsenz. Du bekommst also Tools in die Hand, wie du innere Barrieren und Ängste überwindest und dein Mindset auf deine Ziele ausrichtest, andererseits aber auch Methoden, wie du deine Kommunikation verbesserst und charismatisch und präsent auftrittst.

Andere Anbieter z. B. fokussieren sich voll und ganz auf den Bereich Verkauf, wieder andere auf Coaching. Die Techniken sind dabei immer dieselben, die Art der Übermittlung, Beispiele und Übungen ändern sich.

Coaching und NLP

Oftmals wird auch der Begriff des Coachings nicht ganz eindeutig definiert. Grundsätzlich ist Coach kein geschützter Begriff. Jeder kann theoretisch Coach sein, so kannst du dich z. B. Fitnesscoach oder Stilcoach nennen, ohne dafür eine fachliche Qualifikation zu brauchen. Geht es jedoch in den Bereich der Persönlichkeitsberatung oder Beziehungsberatung, dann ist in Österreich unbedingt eine fachliche Qualifikation als Lebens- und Sozialberater, Psychotherapeut, klinischer Psychologe oder Arzt erforderlich.

Auch hier gilt, es zählen die Inhalte und Methoden, die angewendet werden, und nicht die Bezeichnung selbst. Wenn du als Stilcoach eine Raucherentwöhnung unter Hypnose anbietest, um zu einer Veränderung des Lebensstils beizutragen, dann wäre das gesetzeswidrig.

Hier beginnt aber auch bereits die Problematik, denn die Grenze ist hier oftmals schwer zu ziehen. Wo beginnt Persönlichkeitsberatung und wo endet Lifecoaching. Das ist auch die Grauzone, in der sich viele Coaches befinden. Ohnehin gilt, wo kein Kläger, da kein Richter. Dennoch sollte man sich allein aus ethischer Sicht Gedanken machen, ob man sich in diese Grauzone bewegen will.

Viele NLP-Anbieter verkaufen Kurzseminare als Coaching-Ausbildung. Nach dieser Ausbildung sollen die Absolventen und Absolventinnen dann in der Lage sein, selbstständig Beratungen durchzuführen. Das halten wir von myNLP für grob fahrlässig, da wir uns selbst seit über einem Jahrzehnt mit diesen Thematiken beschäftigen, unzählige Aus- und Weiterbildungen besucht haben und wissen, welche Gefahren sich dahinter verbergen.

Dieses Problem tritt aufgrund der Gesetze weniger oft in Österreich als in Deutschland oder dem Rest von Europa auf, wo es keine strengen Gesetze für die Ausübung gibt. Man muss sich nur für sich die Frage stellen, ob man sich in die Hände einer Person begeben will, die lediglich eine mehrwöchige Coaching-Ausbildung genossen hat, wenn man selbst in einer Lebenskrise steckt. Wir denken, dass sich jeder sicherer fühlen würde, könnte er oder sie auf fundierte Ausbildung und Kenntnisse des Coaches vertrauen.

Abschließend soll nochmals angemerkt werden, dass NLP nicht nur aus Coaching besteht, sondern in jedem Lebens- und Berufskontext eingesetzt werden kann. Ist man sich seines eigenen Fokus bewusst, sollte die Wahl des geeigneten Anbieters nicht schwerfallen.

Wenn du Fragen zu dieser Thematik hast, kannst du uns wie immer per E-Mail, Telefon oder mittels Kommentarfunktion erreichen.

Alles Liebe,
Mario

 

Titelfoto: Photo by Malte Baumann on Unsplash

myNLP Team

Die Redaktion von myNLP besteht ausschließlich aus NLP LehrtrainerInnen, ausgebildet von Dr. John Grinder (ITANLP), die wertvolle Inhalte auf dem Blog von myNLP veröffentlichen. Zu den Redakteuren zählen auch die beiden Gründer von myNLP, Mario Grabner und Patrik Shnawa.
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