fbpx

Glaubenssätze

Glaubenssätze sind allgemeine Aussagen darüber, was wir für die Wahrheit halten und wie wir uns in der Welt zurechtfinden. Glaubenssätze werden durch Verzerrung, Generalisierung und Tilgung von bereits Erfahrenem gebildet und verändert.

Sie sind Grundlage für unser alltägliches Handeln und beeinflussen unser Denken und unsere Wahrnehmung.

Denken wir beispielsweise, dass es schwierig ist, ein Studium abzuschließen, wird es für uns genauso sein. Glauben wir, dass Selbstständigkeit schwer ist, wird auch das zutreffen.

Henry Ford meinte einst: „Egal, ob du glaubst, du kannst es, oder du glaubst, du kannst es nicht, du wirst in jedem Fall recht behalten.“

Mehrere zusammengefasste und sich unterstützende Glaubenssätze können ein funktionelles Glaubenssystem bilden (wie beispielsweise Religionen).

Durch Wiederholung eines Glaubenssatzes, Autoritätspersonen oder emotionales Erleben werden Glaubenssätze geprägt und können auf gleichem Wege auch verändert werden.

Intensive und starke emotionale Erlebnisse führen zu einer Prägung von Glaubenssätzen, auch wenn es nur ein einziges Mal erlebt wird. Dieses sogenannte Referenzerlebnis muss allerdings nicht immer bewusst sein. Außerdem stellen Glaubenssätze an sich auch Wahrnehmungsfilter dar. Wir nehmen etwas, woran wir wirklich glauben, verstärkt wahr.

Glaubenssätze an sich sind wertfrei zu betrachten, also weder gut noch schlecht. Sie können allerdings die Flexibilität beeinflussen und uns mehr oder auch weniger Wahlmöglichkeiten bieten. Das bedeutet, dass Glaubenssätze einschränkend und limitierend wirken können, aber auch mittels verschiedener Techniken neu geprägt werden können.

Glaubenssätze und neurologische Ebenen

Um einen Glaubenssatz für wahr zu halten, muss dieser nicht logisch nachvollziehbar sein. Glaubenssätze können sich auf unterschiedliche neurologische Ebenen beziehen. Dabei weisen sie auf den unteren Ebenen (Umwelt, Verhalten) oft einen anderen Charakter auf als auf den höheren Ebenen (Identität, Vision).

Hier ein Beispiel für einen Glaubenssatz, welcher sich auf die Ebene der Fähigkeiten bezieht:

„Ich kann nicht singen.“

Ein Glaubenssatz auf der Identitätsebene dagegen wäre:

„Ich bin ein schlechter Sänger.“

Diese beiden Glaubenssätze haben unterschiedliche Charakteristika und werden daher auch anders empfunden. Obwohl sie scheinbar das Gleiche aussagen, wirkt ein Glaubenssatz auf einer höheren Ebene immer stärker als jener auf darunter liegenden Ebenen.

Der Umgang mit hinderlichen Glaubenssätzen

Hinderliche Glaubenssätze sind uns oft nicht als solche bewusst, da wir in einer Art „blinder Fleck“ stehen. In diesem fällt es uns schwer, eine objektive Haltung einzunehmen. Die Arbeit mit Glaubenssätzen erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion – dies kann oft als unangenehm empfunden werden.

Glaubenssätze sind fest mit unserer Vorstellung von uns selbst beziehungsweise unserer Identität verwoben, daher gibt es bestimmte Muster, die diese Werte schützen. Durch diese Muster kann es schwierig sein, auf hinderliche Glaubenssätze zu stoßen. Allerdings gibt es einige Anzeichen, wie Themenwechsel oder unkonkrete Aussagen, die auf solche Glaubenssätze hinweisen. Deswegen benötigt man besonders viel Feingefühl, um hinderliche Glaubenssätze zu verändern.

Ändern von hinderlichen Glaubenssätzen

  1.    Auffinden und niederschreiben von hinderlichen Glaubenssätzen.
  2.    Welche Auswirkungen hat es, diesen Glaubenssatz beizubehalten?
  3. a)    Um welche Erfahrungen hat dich dieser Glaubenssatz bisher schon gebracht?
  4. b)     Welche Einschränkungen erlebst du derzeit durch diesen Glaubenssatz?
  5. c)     Was würde es dich in der Zukunft alles kosten, wenn du diesen Glaubenssatz beibehalten würdest?
  6.    Finde einen neuen Glaubenssatz für den Kontext und formuliere diesen positiv.
  7.    Nimm einen „Öko-Check“ vor (Prüfe, ob es auch unerwünschte Auswirkungen durch den neuen Glaubenssatz geben kann und ob du diesen neuen Glaubenssatz wirklich annehmen möchtest).
  8.    Finde nun eine Aussage, von welcher du absolut überzeugt bist, und schreibe dir die Submodalitäten dieses Glaubenssatzes auf (Realitätsstrategie).
  9.    Modelliere nun die Submodalitäten deiner Realitätsstrategie und passe sie an deinen neuen Glaubenssatz an.
  10.    Heiße deinen neuen Glaubenssatz willkommen.

Glaubenssätze und Ziele:

Auch in Bezug auf Ziele gibt es einige Glaubenssätze, welche für die Erreichung des Ziels unbedingt erforderlich sein sollten (siehe SMART):

  1. a)    Erwartungshaltung: Ich bin davon überzeugt, mein Ziel erreichen zu können.
  2. b)    Alle Ressourcen, die ich zur Erreichung des Ziels brauche, habe ich bereits in mir zur Verfügung, oder ich lerne alles auf dem Weg dahin.
  3. c) Es ist nicht die Frage, „Ob“, sondern „Wie“ ich mein Ziel erreiche.

Um eigene Ziele zu erreichen, kann man Glaubenssätze von bereits erfolgreichen Menschen modellieren.

Ein Beispiel dafür wäre ein Glaubenssatz, den Nelson Mandela nach 27 Jahren Inhaftierung als politischer Gefangener entwickelt hat – nämlich, dass auch solche Erfahrungen für Menschen förderlich sein können.

Glaubenssätze und Werte sind ein tiefgreifendes Thema, die Arbeit mit Glaubenssätzen daher ein nie endender Prozess.

Weitere Quellen: http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Glaubenssatz

Mario Grabner, MSc, MA

Geschäftsführer, Lehrtrainer und Psychotherapeut i. A.

Mario Grabner ist Wirtschaftspsychologe, Unternehmer und Gründer von myNLP. Als einziger NLP-Trainer in Österreich und Deutschland, wurde er von beiden NLP-Gründern, John Grinder und Richard Bandler, persönlich zum NLP-Trainer ausgebildet. MyNLP ist eines von zwei Instituten weltweit, das mit dem NLP Gründer John Grinder persönlich zusammenarbeitet und gemeinsame Seminare veranstaltet. Das ist eine große Ehre und darauf sind wir sehr stolz.
myNLP | Wir bilden die Zukunft