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5 Hypnose-Übungen für mehr Gesundheit und Vitalität

Sehr oft werden wir gefragt, ob es möglich ist, mit (Selbst-)Hypnose die eigene Gesundheit zu verbessern oder (chronische) Krankheitsverläufe günstig zu beeinflussen. Die klare und einfache Antwort lautet: Ja, das ist es.

In diesem Artikel möchten wir dir ein paar einfache Übungen und Techniken zeigen, wie du selbst einen positiven Einfluss auf deine Gesundheit nehmen kannst, dich schneller von stressigen Situationen erholen kannst und deine Leistungsfähigkeit nachhaltig verbesserst.

Vorweg sei eines noch gesagt: Dieser Artikel stellt natürlich keinen Ersatz für eine ärztliche/psychologische Behandlung dar und ist als Empfehlung anzusehen. Die Techniken, welche wir hier vorstellen, sind zwar schnell wirksam, für einen optimalen Effekt verhält es sich jedoch wie mit allem: Mit stetigem und regelmäßigem Training lassen sich die besten Resultate erzielen!

 

Was ist überhaupt gesundheitsfördernd?

Wir wissen heute, dass Gesundheit nicht nur das körperliche Wohlbefinden betrifft, sondern dass auch das psychische Wohlbefinden die Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen kann. Aus diesem Grund wird heute anhand des bio-psycho-sozialen Modells davon ausgegangen, dass „Körper“ und „Geist“ nicht voneinander zu trennen sind. Das bedeutet, dass zur Verbesserung der Gesundheit beide Komponenten gleichmäßig beachtet werden sollen. Gesundheitsfördernd sind also alle Maßnahmen, welche wir setzen, um beispielsweise Stress abzubauen und das subjektive Wohlbefinden zu steigern.

Ein gutes Beispiel dafür ist Sport: Durch die Bewegung wird die Herzfrequenz gesteigert, die Muskeln trainiert, die Sauerstoffaufnahme verbessert und es werden verschiedene hormonelle Kreisläufe angeregt, welche sich positiv auf den Kreislauf und das subjektive Wohlbefinden auswirken.

 

Übung 1 − die 5-Minuten-Achtsamkeitsmeditation

Genauso wie Sport das Wohlbefinden und somit die Gesundheit verbessert, so können wir auch mithilfe regelmäßiger Meditationen leichter und schneller zur Ruhe kommen und uns von Stress befreien. Auch hier entstehen körperliche Reaktionen, welche der Gesundheit zuträglich sind: Atmung und Herzfrequenz werden verlangsamt, die Aktivität des Zentralnervensystems verändert sich und es werden ebenso Hormone und Botenstoffe freigesetzt, welche sich positiv auf unseren Körper auswirken.

Für diese Übung empfiehlt es sich, einen ruhigen Ort aufzusuchen, du kannst sie sowohl im Sitzen als auch im Liegen durchführen.

Ich selbst habe mir zu Beginn immer einen Wecker gestellt, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen.

Als erstes nimmst du eine Position ein, welche sich für dich angenehm anfühlt. Du kannst mit den Augen einen Punkt fixieren oder diese gleich schließen. Während der nächsten 5 Minuten achtest du nur auf deinen Atem und darauf, wie es sich anfühlt, einfach tief ein- und auszuatmen. Wenn du mit den Gedanken abschweifst, dann lass diese los und bringe deine Aufmerksamkeit zurück auf das Ein- und Ausatmen.

Wenn du diese Übung täglich machst, wirst du merken, wie du immer schneller einen kleinen angenehmen Trancezustand erreichst. Nach wenigen Minuten wirst du dich bereits deutlich entspannter und besser fühlen. Ein weiterer positiver Aspekt dieser Übung ist auch die Steigerung der eigenen Körperwahrnehmung. In stressigen Situationen wird es dir dann leichter gelingen, durch ein oder zwei tiefe Atemzüge die empfundene Belastung deutlich zu reduzieren.

 

Übung 2 − Körperreise

Das Ziel einer sogenannten Körperreise ist es, sich in einer gewissen Abfolge auf einzelne Teile des Körpers zu konzentrieren. Dazu begibst du dich am besten wieder in eine angenehme Position und nimmst zunächst ein paar tiefe Atemzüge. Bringe nun deine Aufmerksamkeit nach und nach von deinen Haarspitzen abwärts über die Muskeln der Stirn, der Augen und des Gesichtes weiter nach unten Richtung Hals und Nacken. Durch die Fokussierung auf die einzelnen Körperpartien wirst du nach einer Weile feststellen, dass du zum Beispiel Verspannungen oder andere Dysbalancen im Bereich des Nackens und der Halswirbelsäule viel leichter auflösen kannst durch den entspannten und wohltuenden Zustand, welchen du durch diese Übung erreichst.

Du kannst bei der Körperreise von oben bis nach unten gehen oder umgekehrt, nimm dir aber ausreichend Zeit, um jeden einzelnen Teil vollständig wahrzunehmen. Bei regelmäßiger Anwendung kann diese Übung dazu beitragen, dass du ein besseres Körpergefühl erlangst und früher bemerkst, wenn sich irgendwo eine Dysbalance ausbildet. Durch gezieltes Training lassen sich Verspannungen und auch Muskelverhärtungen und ähnliche Probleme im gesamten Körper somit sehr günstig beeinflussen.

 

Übung 3 − Emotions-Check

Viele Menschen sind darauf konditioniert, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse während des Tages einfach zu verdrängen. Vermutlich kennt jeder eine Situation, in welcher man vor lauter Aufgaben den halben Tag nichts getrunken oder gegessen hat oder vergaß, aufs Klo zu gehen, und plötzlich fällt einem auf, wie durstig/hungrig man ist oder wie dringend der Klogang eigentlich schon notwendig wäre. Aufgrund der Tatsache, dass wir uns sehr stark auf einzelne Tätigkeiten fokussieren können, stellen wir unsere Körperbedürfnisse oft auch hintan. Dies ist leider eine sehr unangenehme Konditionierung, da wir einerseits an unserer eigenen Leistungsfähigkeit sägen und andererseits die Signale, welche unser Körper uns gibt, dazu „zwingen“, aufdringlicher zu werden. Ein klassisches Beispiel aus dem Bereich der Gesundheitsberufe stellt der Zahnarzt dar. Viele Menschen merken den Schmerz als Signal, dass etwas nicht in Ordnung ist, erst viel zu spät und sehen sich erst dann „gezwungen“, zu handeln.

Mit dieser Übung können wir lernen, unsere Körperwahrnehmung weiter zu verbessern. Nimm dir dafür mehrere Zeitpunkte am Tag fix vor (zum Beispiel einmal um 10, einmal um 13 und einmal um 18 Uhr), um ganz kurz eine Minute in dich hineinzuhören bzw. hineinzufühlen. Nimm dazu zwei oder drei tiefe Atemzüge und spüre in dich hinein. Beantworte dir dabei ein paar der folgenden Fragen:

  • Wie geht es mir jetzt gerade?
  • Was fühle ich jetzt gerade in meinem Körper?
  • Wo in meinem Körper fühle ich jetzt gerade etwas?
  • Wie fühlt sich mein Atem an?
  • Fühle ich mich angespannt oder entspannt?
  • Fühlen sich meine Muskeln locker und entspannt an?

Durch dieses regelmäßige „Zentrieren“ können wir selbst lernen, wieder mehr auf den eigenen Körper zu achten und die Signale besser und früher zuordnen zu können. Auf Dauer verbessert dies das Gesundheitsbewusstsein und auch die Leistungsfähigkeit. Wenn man einmal in Übung ist, kann man natürlich beliebig oft einen solchen „Selbst-Check“ durchführen, da er dich kaum mehr als eine oder zwei Minuten kostet. Wenn es dir anfangs schwerfällt, diese Checks regelmäßig durchzuführen, so schlage ich vor, täglich 2−3 Zeitpunkte zu fixieren und im Bedarfsfall auch einen Wecker oder eine Erinnerung zu erstellen.

 

Übung 4 − Gesundheit visualisieren

Wenn du bereits Erfahrungen mit Meditation oder Hypnose hast oder bereits regelmäßig Zeit findest, um eine der oben genannten Übungen durchzuführen, so eignet sich das Visualisieren der eigenen Gesundheit besonders, wenn du mal ein paar Minuten am Stück zur Verfügung hast.

Nimm dazu wieder eine angenehme Position im Sitzen oder Liegen ein. Nimm wieder ein paar tiefe Atemzüge und lass langsam die Gedanken in die Ferne schweifen. Konzentriere dich zunächst nur auf die Regelmäßigkeit des Ein- und Ausatmens.

Nach einigen Augenblicken kannst du beginnen, dir vorzustellen, wie es wäre, wenn dein gesamter Gesundheitszustand zu einem Bild, einer Melodie oder einem Gefühl zusammenfließen würde. Wie würde das Bild aussehen, wie würde sich die Melodie anhören oder das Gefühl anfühlen? Nimm dir ein paar Augenblicke Zeit, alle Einzelheiten wahrzunehmen. Unter Umständen kann es sein, dass du mehrere Durchgänge benötigst, bis du eine klare oder annähernd vollständige Repräsentation dessen bekommst.

Im nächsten Schritt kannst du dann dazu übergehen, einzelne Facetten zu ergänzen. Zum Beispiel kannst du Farben, Töne oder die Richtung, in welche sich das Gefühl ausbreitet, ändern. Stell dir vor, wie es sein wird, wenn du deinen optimalen Gesundheitszustand erreicht hast. Je öfter du diese Übung wiederholst, desto leichter wird es dir fallen, deinen eigenen Gesundheitszustand auf einer unbewussten Ebene positiv zu beeinflussen.

 

Übung 5 − Körpersignale wahrnehmen

Auch dies ist eine Übung, welche bereits ein wenig Vorerfahrung voraussetzt. Ähnlich wie beim Emotions-Check geht es hierbei darum, die körpereigene Wahrnehmung zu schärfen.

Dazu empfiehlt es sich, eine angenehme Position einzunehmen und sich wieder einige Augenblicke auf die Atmung zu konzentrieren. Wenn du deine Gedanken komplett schweifen lässt und dich nur mehr auf deinen eigenen Körper fokussierst, kannst du mit etwas Zeit und Übung körpereigene Signale wahrnehmen. Dies kann zum Beispiel eine Muskelzuckung sein, es kann ein dumpfes Gefühl, ein leichter Druck oder ein angenehmes Gefühl der Wärme sein. Diese Körpersignale können unterschiedlicher Natur und unterschiedlichen Charakters sein.

Im ersten Schritt ist es sinnvoll, diese Übung regelmäßig durchzuführen und zunächst nur die Signale wahrzunehmen. In weiterer Folge können diese Signale auch dazu verwendet werden, um gesundheitsrelevante Themen zu bearbeiten. Zum Beispiel könntest du beginnen, dir vorzustellen, wie sich deine Verdauung verbessert und einfach darauf achten, welches Signal dir dein Körper sendet. Dies kann zum Beispiel auch ein Bild, eine Melodie oder ein Gefühl sein. In weiterer Folge wirst du in der Lage sein, diese Signale so gut wahrnehmen zu können, dass du eine Intuition dafür erlangst, was dir guttut und was nicht.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Unverträglichkeit von diversen Nahrungsmitteln. Wenn du in der Lage bist, die Signale deines Körpers bereits frühzeitiger zu erkennen, so kannst du selbst herausfinden, welche Nahrungsmittel dir guttun und welche Nahrungsmittel du meiden solltest.

Eine etwas ausführlichere Ausführung zu Körpersignalen findest du hier:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/180321/Selbstmanagement-Auf-Koerpersignale-achten

 

All diese Übungen entstammen teilweise der Arbeit mit Hypnose, aus dem Achtsamkeitstraining und vielen anderen Quellen. Wenn diese Übungen regelmäßig durchgeführt werden, so kannst du nachhaltig deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit steigern. All diese Übungen eignen sich auch besonders gut, um Selbsthypnose zu erlernen und sich selbst in einen tiefen Trancezustand zu versetzen.

Auch im NLP sowie NewCode NLP und in der Hypnose ist die Arbeit mit Körpersignalen ein integraler Bestandteil der gemeinsamen Arbeit. Durch das Erlernen des Umgangs mit diesen unbewussten Signalen können wir nachhaltig an unserer Gesundheit und an der Erreichung unserer Ziele arbeiten.

Wenn du mehr zum Thema Hypnose erfahren willst, dann besuche einen unserer Info-Abende oder eines unserer Fitnessstudios oder melde dich gleich für unser Hypnose-Core-Skills-Seminar an.

Alles Liebe,
Mario

Titelbild: Photo by Jared Rice on Unsplash

myNLP Team

Die Redaktion von myNLP besteht ausschließlich aus NLP LehrtrainerInnen, ausgebildet von Dr. John Grinder (ITANLP), die wertvolle Inhalte auf dem Blog von myNLP veröffentlichen. Zu den Redakteuren zählen auch die beiden Gründer von myNLP, Mario Grabner und Patrik Shnawa.
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