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Verbale Induktion

Die verbale Hypnoseinduktion wird mithilfe einer möglichst angenehmen und vagen Anleitung durch Worte und eine angenehme Stimme durchgeführt. Es gibt dabei auch verschiedene Möglichkeiten (Techniken), wie Trance verbal induziert werden kann.

Die verschiedenen Techniken werden im Folgenden anhand von Übungen veranschaulicht.

Die drei Wörter-Induktion

Bitte deinen Übungspartner, dir drei Begriffe zu nennen, die für ihn/sie besonders entspannend wirken. Lass deinen Partner nun die Augen schließen und beginne ihm die drei Wörter langsam und mit einer angenehmen Stimme vorzusagen. Unter Umständen kannst du diese drei Wörter auch mit Attributen versehen (z.B. „die sanfte Berührung des Windes“).

Nun fordere deinen Partner auf die Worte innerlich selbst weiter zu sagen und sich auf die angenehmen Gefühle, welche damit assoziiert sind zu konzentrieren. Nach einer Weile kannst du damit fortfahren die Trance weiter zu vertiefen und dann die Hypnose langsam auflösen.

Die Treppenhypnose

Bitte deinen Übungspartner sich in eine für ihn/sie angenehme Position zu begeben und die Augen zu schließen. Bitte ihn/sie nun sich eine möglichst einladende, breite Treppe mit 5 Stufen vorzustellen, auf welchen er/sie sicheren halt finden kann. Leite nun in einer angenehmen Geschwindigkeit deinen Übungspartner dazu ein langsam Stufe um Stufe dieser Treppe hinabzusteigen und mit jeder Treppe kann sich der angenehme Zustand tiefer Entspannung verdoppeln, weiter ausbreiten, sich wie von selbst auf alle Zellen im Körper ausbreiten, etc.

Die Treppenhypnose ist eine sehr einfache Methode um eine tiefe Trance einzuleiten und auch am Ende der Hypnose wieder auszuleiten. Dazu soll der Klient in umgekehrter Reihenfolge die Treppen von unten nach oben gehen und bei 1 angekommen sich „frisch, munter, hellwach, völlig erholt fühlen und die Augen öffnen“ Eine abgewandelte Form dieser Übung stellt auch die Zahlenhypnose dar. Dabei kann man eine beliebige Anzahl nach unten (z.B. 1-3) zählen zum einleiten und beim Ausleiten dann in umgekehrter Reihenfolge nach oben zählen.

Die Timeline/Galerie-Hypnose

Leite deinen Partner in dieser Übung an, sich in eine angenehme Position zu begeben, und die Augen zu schließen. Lade deinen Partner nun dazu ein, sich eine Zeitlinie oder Bildergalereie vorzustellen, mit all den Momenten aus der Vergangenheit, in welchen er/sie sich besonders wohl, sicher und entspannt gefühlt hat. Lass ihn/sie durch diese Momente streifen und all diese angenehmen Gefühle und Ressourcen mitnehmen und gleichzeitig mit jedem Moment stärker und intensiver werden. Nimm dir ein paar Minuten um deinen Partner in einen angenehm entspannten Zustand zu führen und löse die Hypnose dann langsam auf.

Diese Form der Hypnose nutzt die angenehmen Erinnerungen/ Momente aus der Vergangenheit um die Trance einzuleiten. Es ist jedoch Vorsicht geboten bei Menschen, welche möglicherweise Traumata in der Vergangenheit erlebt haben. In diesem Falle kann man einfach dazu übergehen, den Klienten, sich eine Bildergalerie vorstellen zu lassen und er selbst kann in jedes Bild eine Situation oder ein Szenario einfügen, welches ihm Entspannung/ Freude/ Energie, etc. verleiht, sodass er/sie nicht an vergangene Situationen denken muss.

Konfusion/ Überladung

Leite deinen Partner in dieser Übung dazu an sich in eine angenehme Position zu begeben, in welcher er/sie sich besonders gut entspannen kann.

Die Konfusion beziehungsweise Überladung passiert dadurch, dass mehrere Suggestionen in immer kürzer werdenden Intervallen den Klienten „überfordern“. Es wird immer schwieriger, dem Gesagten zu folgen und so geht die zu hypnotisierende Person nach einigen Momenten in einen Trancezustand. Dies kann durch eine geeignete Suggestion vermittelt werden.

Betty-Erickson-Technik

Diese Technik ist auch besonders gut für Selbsthypnose geeignet und dafür, die eigene Wahrnehmung zu präzisieren. Bitte deinen Partner, sich in eine angenehme Position zu begeben und leite ihn/sie an, nun entspannt einen Punkt an der Wand zu fixieren. Bitte ihn/ sie nun (mit innerer Stimme) drei Dinge zu benennen, welche er/ sie in seinem/ ihrem peripheren Blick wahrnehmen kann (z.B. Gegenstände, Farben, etc.). Anschließend lass deinen Partner drei Dinge beschreiben, die er/sie hören, also auditiv wahrnehmen kann. Zum Schluß lass deinen Partner drei Dinge beschreiben, die er/sie in diesem Moment fühlen kann (z.B. den eigenen Atem, etc.).

Wiederhole diesen Zyklus für jeden Sinneskanal nun mit jeweils zwei Qualitäten, die dein Partner wahrnehmen kann und zum Schluss einen weiteren Zyklus mit jeweils einer Qualität, die er/sie wahrnehmen kann. Lass deinen Partner nun die Augen schließen und vertiefe die Trance.

Eine abgewandelte Form legt einen Fokus auf die kinästhetischen Qualitäten, sodass folgender Zyklus entsteht :

Visuell; 3 – Auditiv; 3 – Kinästhetisch; 3

Visuell; 2 – Auditiv; 2 – Kinästhetisch; 4

Visuell; 1 – Auditiv; 1 – Kinästhetisch; 5

Pacing Current Experience

Bitte deinen Partner, sich in eine angenehme Position zu begeben und sich zu entspannen.

Nun kannst du damit beginnen, wie bereits zuvor eine Hypnoseinduktion einzuleiten, indem du Dinge beschreibst, die er/sie jetzt gerade wahrnehmen kann (Und du spürst dein Ein- und Ausatmen). Ähnlich wie beim Yes-Set kannst du anschließend Suggestionen für eine Trancevertiefung geben.

Dave-Elman Induktion/ Fraktionierung

Die Dave Elman- Induktion ist eine strukturierte Hypnoseinduktion, welche sehr gut und einfach funktioniert.

Sie ist etwas direktiver und geht auf Dave Elman (1900-1967) zurück. Der hier abgebildete Ablauf ist eine vereinfachte Variante, du kannst jeden Schritt beliebig „ausschmücken“.

1)    Frame

„Atme tief ein und während des Ausatmens schließt du jetzt deine Augen, wie von selbst entspannen sich deine Augenlider immer mehr und immer weiter“

2)    Augenlid-Entspannung

„Konzentriere dich nun auf die Muskeln deiner Augen und Augenlider, lass diese sich soweit entspannen, dass diese ganz faul und entspannt zu liegen kommen, so entspannt, so schwer und so zufrieden, dass diese sich in diesem Moment gar nicht mehr öffnen möchten.“

3)    Augenlid-Katalepsie

„Wenn du jetzt versuchst deine Augen zu öffnen, wirst du feststellen, dass diese geschlossen bleiben und je mehr du es versuchst, desto entspannter und geschlossener bleiben deine Augenlider.

Genau so… und nun lass deine Augenlider nun noch weiter entspannen und diese

Entspannung kann sich nun von deinen Lidern ausgehend über deinen ganzen Körper ausbreiten und erstrecken, bis in die Zehenspitzen.“

4)    Fraktionierung (2-3 Mal wiederholen)

„Wir werden den Prozess jetzt noch weiter verstärken, sodass du dich noch entspannter fühlen kannst. Öffne nun deine Augen und entspanne dich nun noch mehr, sodass deine Augenlider doppelt so schwer werden und du doppelt so tief in dieses angenehme Gefühl gehst.“

Entspannung- Von Hundert abwärts zählen

5)    „Ebenso wie sich dein Körper in diesem Moment so entspannt hier befindet, weißt du, dass sich in gleichem Maße dein Geist genauso entspannt. Um dieses angenehme Gefühl noch zu verstärken und es selbst zu regulieren bitte ich dich nun von 100 an leise abwärts zu zählen und zu bemerken, wie sich mit jeder Zahl deine körperliche und geistige Entspannung verdoppelt.

Mach dies so lange, bis die Zahlen gar nicht mehr wichtig sind“

Mario Grabner, MSc, MA

Geschäftsführer, Lehrtrainer und Psychotherapeut i. A.

Mario Grabner ist Wirtschaftspsychologe, Unternehmer und Gründer von myNLP. Als einziger NLP-Trainer in Österreich und Deutschland, wurde er von beiden NLP-Gründern, John Grinder und Richard Bandler, persönlich zum NLP-Trainer ausgebildet. MyNLP ist eines von zwei Instituten weltweit, das mit dem NLP Gründer John Grinder persönlich zusammenarbeitet und gemeinsame Seminare veranstaltet. Das ist eine große Ehre und darauf sind wir sehr stolz.
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