Das Status-Modell hat seinen Ursprung im Theater und wird mittlerweile in NLP-Ausbildungen immer mehr angewendet, da es als körpersprachliches Modell eine einfache Möglichkeit darstellt, die eigene Außenwirkung auf andere zu verändern.
Es bezeichnet den durch Körpersprache und Auftreten „gespielten“ sozialen Status.
Dieses Modell geht auf den britischen Dramaturgen Keith Johnstone zurück, der feststellte, dass Schauspieler nicht in der Lage waren, gewöhnliche Alltagssituationen und Gespräche wiederzugeben. Er befand sie als zu langweilig, diese hatten wenig Ähnlichkeit mit tatsächlichen alltäglichen Situationen.
Dabei war ihm wichtig, dass die Schauspieler die Situationen authentisch und realitätsgetreu wiedergeben und nicht „spielen“. So begann er einige Techniken zu entwickeln, mit welchen es ihm gelang, seine Schauspieler auf diesen Wert zu bringen.
Als Erstes fiel ihm auf, dass sich Gesprächsdynamiken (Gesprächsstil, Gesprächsführung) verändern, wenn die Schauspieler eine andere Körperhaltung einnehmen. Aufgrund dessen erkannte er bald, dass jede Veränderung des Tonfalls und jede Bewegung Status vermittelt.
Aufgrund dieser Erkenntnis entstand in weiterer Folge das Improvisationstheater.
Im Improvisationstheater können Schauspieler innerhalb kürzester Zeit ihren Status ändern.
Im Status-Modell kann man zwischen zwei Formen unterscheiden: dem Hoch- und dem Tiefstatus. Dies ist wertfrei zu betrachten, da höherer Status nicht automatisch einen besseren Gesprächsverlauf bedeutet. Man kann dies mit einer Waage vergleichen – beides ist gleichwertig und jeweils in unterschiedlichen Kontexten sinnvoll.
Jeder Mensch besitzt immer einen gewissen Status, der jederzeit verändert werden kann. Der Status bestimmt, wie wir kommunizieren und was wir erreichen. Dabei geht es vorrangig um Respekt und Sympathie. Immer, wenn Menschen aufeinandertreffen, wird durch Körpersprache, Auftreten und verbal geklärt, wer welchen Status einnimmt, beziehungsweise wie die Rangfolge innerhalb einer Gruppe ist (ähnlich der Rangfolge in Rudeln in der Tierwelt).
Das bedeutet, dass wir nicht immer denselben Status haben, er wechselt situationsbedingt (obwohl wir in einer Gruppe meist einen „Lieblingsstatus“ haben).
Für das Status-Modell gibt es eine einfache Formel:
[box type=“info“]Status = Raum + Zeit[/box]
Der eigene Status wird davon beeinflusst, wie viel körperlicher Raum eingenommen wird und wie viel Zeit man sich für Bewegungen oder Sprechen nimmt.
Im Hochstatus tritt man raumgreifend, direkt, langsam/besonnen und sicher auf, im Tiefstatus macht man sich dagegen klein, meidet den Blick, wirkt eher unsicher und indirekt.
Hochstatus
Hier steht eine gewisse Distanz im Vordergrund. Die Beziehung steht weniger im Fokus als die Sache.
Wenn ein Mensch den Hochstatus einnimmt, wirkt er autoritär, kompetent, bestimmt, selbstbewusst und distanziert.
Im Hochstatus spricht man langsam und nimmt sich Zeit für das, was man zu sagen hat. Das Gegenüber wird direkt angesehen und man weicht dem Blick nicht aus. Es werden weite, raumgreifende Gesten benutzt, die Bewegungen sind ruhig und gemessen. Von anderen wird erwartet, dass Platz gemacht wird. Menschen im Hochstatus lassen sich nicht unterbrechen und unterbrechen gegebenenfalls andere.
Er/Sie gibt Anweisungen und fordert Unterstützung. Die Privatsphäre anderer wird nicht respektiert, er/sie hält wenig Abstand und berührt das Gegenüber. Auch die Körperhaltung nimmt viel Raum ein, was sich durch breitbeiniges Stehen oder Sitzen bemerkbar macht.
Verbal macht sich der Hochstatus durch das „Übertreffen“ anderer Geschichten bemerkbar.
Tiefstatus
Hier steht die Beziehung im Vordergrund, es geht vor allem um Sympathie. Dies kann man vor allem unter Freunden und Bekannten beobachten. Der Tiefstatus eignet sich vor allem, um eine gute Verbindung mit dem Gegenüber aufzubauen. Er kann aber auch während Verhandlungen oder Verkaufsgesprächen effizient eingesetzt werden.
Personen im Tiefstatus reden eher schnell, wirken hastig und bewegen sich auch schnell. Der Blickkontakt wird gemieden und unterbrochen, die Augen wandern durch den Raum. Die Hände sind im Gesicht oder in den Haaren, generell wird eher wenig Raum eingenommen, er/sie macht sich klein. Die Privatsphäre von anderen wird respektiert, die Person nimmt eher Abstand.
Es ist daher wichtig, auf den eigenen Körperstatus zu achten und in einigen Situationen bewusst zu verändern oder anzupassen. Es empfiehlt sich, einen flexiblen Umgang mit dem Status-Modell zu erlangen, da Verlauf und Ergebnis in wichtigen Verhandlungen und/oder Verkaufsgesprächen verändert werden können.
Weitere Quellen: http://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Status