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Meta-Programme

von | Jan 24, 2018

Metaprogramme sind Teil unserer inneren Filter. Mit ihnen bestimmen und steuern wir, welche Informationen wir in unser Bewusstsein lassen. Sie legen fest, worauf wir achten, wie wir auf Erinnerungen zurückgreifen und wie wir Informationen filtern – sie sind typische Muster im Denken eines Menschen. Sie bestimmen außerdem, was uns interessiert und wie wir uns motivieren beziehungsweise motiviert bleiben.

Durch unsere Erfahrungen und Lernprozesse werden Metaprogramme geprägt und können bewusst gemacht und nach Bedarf verändert werden. Metaprogramme geben nur die Form vor, auf die jemand reagiert, nicht aber den Inhalt – also lediglich, ob etwas von Interesse ist. Sie werten nicht, sind also weder gut oder schlecht – es ist lediglich eine Art, Dinge zu sehen, und hat je nach Kontext ihre Vor- und Nachteile.

Mit Metaprogrammen ist uns möglich, das Verhalten eines Menschen mit erstaunlicher Treffsicherheit vorauszusagen. Wenn wir unsere Sprache, Worte und Formulierungen an die Filter unseres Gegenübers anpassen, wird unsere Kommunikation erfolgreicher. Du kannst auf andere Menschen besser eingehen und deine Sprache ihren Bedürfnissen anpassen. So weißt du, wie du Informationen aufbereiten solltest und deine Sprache adaptierst, damit das, was du sagst, intuitiv gut klingt und mehr Sinn macht. So können Missverständnisse von vornherein verhindert werden.

Allerdings sind Metaprogramme an Kontext gebunden, das heißt, eine Person kann beispielsweise im Sport sehr proaktiv sein und in der Arbeit eher reaktiv.

Metaprogramme basieren auf Entdeckungen von C. G. Jung und Sigmund Freud. Sie haben herausgefunden, dass menschliches Verhalten in mehrere Segmente eingeteilt werden kann. Dabei sind Motivation, Information, Kommunikation und Zeit die Hauptteile.

Bei den Metaprogrammen geht es nicht darum, Menschen in Schubladen zu stecken, sondern darum, sich aneinander anzugleichen und gegenseitig zu verstehen. So können sie beispielsweise im Verkauf, Marketing, Coaching, bei Verhandlungen und Diskussionen erfolgreich genutzt werden, aber auch im privaten Bereich.

Sie geben im weiteren Sinne auch Aufschluss über die Motivation und das Kommunikationsverhalten einer Person.

Wir verwenden über 20 verschiedene Metaprogramme, im Folgenden werden wir dir einige davon vorstellen und kurz erläutern.

Proaktiv – reaktiv

Proaktive Menschen sind handlungsorientiert. Sie gehen selbstständig in eine Richtung und wollen etwas erschaffen. Im Vordergrund steht die Aktivität der Handlung. Sie setzen erste Schritte und stoßen Ideen an, daher werden sie oft als „Macher“ bezeichnet.

Im Gegensatz dazu überlassen reaktive Menschen das Handeln anderen Personen. Sie lassen Dinge ihren Lauf nehmen, Situationen müssen zuerst verstanden und analysiert werden, bevor eine Handlung gesetzt wird. Reaktive Menschen geben das Zepter gerne an andere Personen ab und sie verbringen viel Zeit damit, zu warten. Daher werden sie oft als passive Menschen bezeichnet.

Körpersprachlich

Proaktiv: Ist sehr aktiv in der Körpersprache und Bewegungen. Auch sprachlich durch kurze, teilweise nicht vollständige Sätze bemerkbar. Hat Probleme, längere Zeit ruhig zu sitzen.

Reaktiv: Tendenziell inaktiv in der Körpersprache, spricht langsam und in verschachtelten Sätzen. Längere inaktive Phasen sind kein Problem.

Erkennung:

Proaktiv: kurze und schnell gesprochene Sätze; klare Satzstruktur; direkt, sieht sich selbst in der Verantwortung für Umwelt und eigenes Handeln („Ich habe den Bus verpasst“)

Reaktiv: lange und verschachtelte Sätze, erweckt den Eindruck, als ob sie/er ein Passagier des eigenen Lebens wäre („Mir ist der Bus davongefahren“), reden viel, überdenken, warten, analysieren etc.

 

Hin zu – weg von

Hin zu beschreibt Menschen, die sich auf ein Ziel zubewegen. Sie sind auf ihre Ziele fokussiert und machen alles dafür, um diese auch zu erreichen. Dabei kann es auch passieren, dass sie Probleme übersehen oder gar nicht daran denken.

Weg von beschreibt Menschen, die sich von etwas wegbewegen. Sie versuchen Probleme zu vermeiden. Die Motivation bezieht sich hier auf das Vermeiden von Bedrohungen. Sie erkennen gut, wie Probleme vermieden werden können. Dabei haben sie oft Probleme in der Selbstorganisation, weil sie nicht entscheiden können, was die größte Bedrohung darstellt.

Körpersprachlich

Hin zu: zeigt aktiv auf Dinge und Richtungen, körpersprachlich hingewandt zu seinem Ziel

Weg von: Abwehrhaltungen mit den Armen, eher verschlossene Gesten

Erkennung

Hin zu: redet darüber, was er erreichen will/werden will, nennt Ziele und beschreibt, was etwas bringt

Weg von: erwähnt Situationen, die vermieden, oder Probleme, die behoben werden müssen; Ausgrenzung unerwünschter Situationen und Dinge, zählt mögliche negative Folgen auf

 

Gleichheit – Unterschied

Personen mit der Motivation Gleichheit vergleichen Situationen mit schon zuvor Erlebtem. Sie empfinden Veränderungen als Störung und können diese auch eher schwer akzeptieren.

Ist die Motivation Unterschied, werden ständige Veränderungen dagegen geschätzt. Solche Personen können mit konstant gleichbleibenden Situationen wenig umgehen und suchen die Veränderung.

Erkennung

Gleichheit: inwiefern ist etwas gleich und welche Gemeinsamkeiten sind vorzufinden

Unterschied: inwiefern ist etwas vollkommen verschieden, wodurch unterscheidet es sich von Bekanntem

 

Detail – global

Detailorientierte Menschen tun sich schwer, sich einen großen Überblick über Themen oder Dinge zu verschaffen. Sie können Einzelheiten und Kleinigkeiten gut erkennen. Wenn sie beispielsweise im Gespräch unterbrochen werden, werden sie wieder dort anfangen, wo sie aufgehört haben.

Globalorientierte Menschen tun sich dagegen leicht, einen Überblick zu haben. Sie tun sich schwer, sich mit Details zu beschäftigen, und werden nervös, wenn sie ihren Blick zu lange darauf richten müssen. Sie können oft den Zusammenhang zwischen Gedanken nicht darstellen – die Wiedergabe von Informationen erfolgt daher in einer zufälligen Reihenfolge.

Erkennung

Detail: sprechen von genauen Beschreibungen, erzählen linear, Schritt für Schritt

Global: sprechen von Überblicken, Zusammenfassungen, einfache Sätze, reden von Dingen oft in zufälliger Reihenfolge

 

Internal – external

Internale Menschen brauchen keine externen Motivationsquellen, sie beziehen ihre Motivation aus sich selbst. Sie entscheiden anhand ihrer internen Maßstäbe über Informationen von externen Quellen. Sie wissen und entscheiden alles selber und reagieren eher verhalten auf negatives Feedback von außen, da sie Feedback und Feedbackgeber in Frage stellen.

Externale Menschen sind stark auf Feedback und Meinungen von außen angewiesen. Sie können sich selbst beziehungsweise ihre Leistungen nicht selbst einschätzen. Sie wollen, dass jemand anderes Entscheidungen trifft, und haben keine inneren Bewertungskriterien.

Erkennung

Internal: entscheiden oder wissen es selbst, innere Maßstäbe und Kriterien, wissen selbst am besten, wie etwas zu erledigen ist, Feedback wird als Information wahrgenommen

External: brauchen externe Maßstäbe und externes Feedback, um sich selbst bewerten zu können, Infos von außen werden oft als Entscheidung oder Befehl aufgefasst

 

Assoziiert – dissoziiert

Assoziierte Menschen reagieren sehr emotional auf Dinge. Se kommen nicht gut mit Stresssituationen und Zurückweisung zurecht und vermeiden solche Situationen.

Dissoziierte Menschen lassen sich nicht von Emotionen anderer anstecken. Es fällt ihnen schwer, sich in andere Personen einzufühlen und reagieren in stressigen Situationen emotionslos. Dabei bringen sich auch bei schwerer Belastung ihre Leistung.

Erkennung

Assoziiert: reagieren auf stressige Situationen sehr emotional und gestresst, das äußert sich durch Sprache und Körpersprache (nervöse, hektische Gesten usw.), viele emotionale Verben, sprechen Personen mit Namen an

Dissoziiert: reagieren sehr kühl und distanziert auf emotionale bzw. stressige Situationen. Bewahren einen kühlen Kopf. Zeigen auch wenig Emotionen auf Personen bezogen, entpersonifizierte Worte (man, die Gruppe)

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