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„Ich kann das nicht!“ – Wie du limitierende Glaubenssätze los wirst

Glaubenssätze oder auch Überzeugungen. Kennst du welche? Vielleicht hast du ja schon mal einige der folgenden gehört (winzige Auswahl): Früher war alles besser. Jetzt bist du immer angespannt. Normalerweise kannst du das. Ohne Fleiß keinen Preis. Ein Indianer spürt keinen Schmerz. Das muss ich durch. Das ist unter meiner Würde. Das starke/schwache Geschlecht. Das ist gefährlich. Ich kann am besten Führen in diesem Raum. Diesen Löffel gibt es nicht.

Unsere Überzeugungen machen unsere Persönlichkeit aus, seien es die Prägungen der Kindheit, unsere kulturellen Selbstverständlichkeiten oder unsere Erfahrungen. Einige davon helfen dir, zu deiner besten Form aufzulaufen, andere lassen dich schon die Flinte ins Korn werfen, noch bevor du überhaupt hinsehen konntest. Nicht überzeugt? Hast du dich schon mal eine Rede vor 30 Menschen halten getraut? Eine Spinne in deiner Hand gehalten und gestreichelt? Oder erfolgreich daran gescheitert, mit dem Rauchen aufzuhören? Und wie schaut es mit deiner Vorbildwirkung kleinen Kindern gegenüber aus, gehst du z. B. nur bei grün über die Straße?

Der dystopische Filmklassiker „Die Matrix“ ist nicht nur ein toller Film, sondern auch eine geniale Metapher für Glaubenssätze: Die Menschheit wurde von künstlicher Intelligenz unterjocht und in einer vorgetäuschten virtuellen Welt eingesperrt. In einer bedeutungsträchtigen Szene erklärt ein kleiner Junge, der sich dieses Gefängnisses bewusst ist, dass alles in dieser Welt nur ein Produkt der elektronisch gesteuerten Einbildung der Matrixbewohner ist.

Und dann wirst du vor eine Entscheidung gestellt: Nimmst du die rote oder die blaue Pille?

Schluckst du die blaue Pille, bleibt alles, wie es ist, du wachst morgen in deinem bequemen Bett auf, bleibst in der computergeschaffenen Traumwelt und wirst nie die Möglichkeit haben, über den Tellerrand hinauszusehen.

Durch das Schlucken der roten Pille jedoch kann man dieses unsichtbare Gefängnis verlassen und in die reale Welt zurückkehren. Wofür entscheidest du dich?

Arbeite mit deinen Glaubenssätzen, denn dann schluckst du so eine rote Pille. Dazu kannst du Reframing einsetzen und limitierende Überzeugungen in dir zu deinen Gunsten verändern. Dafür eröffnen sich dir eine Welt an neuen Wahl- und Handlungsmöglichkeiten. Dafür gibt es zwei grundlegende Reframing-Arten, das kontextuelle Reframing und das Bedeutungsreframing.

Beim Kontextreframing nimmst du deinen limitierenden Glaubenssatz und setzt ihn in ein anderes Umfeld oder einen Zusammenhang, in dem er die angemessene Antwort/Reaktion wäre. Ja, das kann manchmal schwer sein, aber eine NLP-Grundannahme besagt, dass jedes Verhalten in zumindest einem Kontext nützlich ist. Diesen Kontext finden ist die rote Pille. Solange du wertefrei bleibst, lässt diese sich auch finden.

Beim Bedeutungsreframing bewertest du die emotionale Bedeutung dieses Ereignisses anders (und meist neu). Bei Verhaltensweisen kannst du z. B. die positive Absicht dahinter herausarbeiten. Die dazugehörige NLP-Grundannahme besagt, dass nämlich jedem Verhalten eine wohlwollende Absicht zugrunde liegt.

Klingt gut, ist es auch und will geübt werden. Nehmen wir uns das vorherige Beispiel der öffentlichen Rede her. Dein Glaubenssatz könnte folgendermaßen klingen:

„Ich kann nicht vor Gruppen sprechen.“

  • Kontextreframing: Eine sehr bekannte und beliebte Lösung wäre, wenn du die Gruppe einfach in einen anderen Kontext setzt und sie dir nackt vorstellst, z. B. in der Sauna oder am Strand. Dieser einfache Trick wird dir sofort helfen, dich entspannter zu fühlen.
  • Bedeutungsreframing: Was empfindest du in der Situation? Das grelle Licht, das dich blendet und dich nervös macht – oder dich gleichzeitig vor allen ablehnenden Blicken schützt? Vielleicht machst du dir Sorgen, die richtigen Worte zu finden, bekommst einen hochroten Kopf und beginnst fürchterlich zu schwitzen?

Auch ich hatte das Problem früher und habe diese Technik benutzt, um all das endlich loszuwerden. Wie? Ich habe mich bedankt, bei mir und meinem Körper, dass er mir diese Signale gibt. Denn in Wahrheit bedeutet das alles doch nur, dass es mir wichtig ist und mich mein Körper darauf hinweist, dass ich mich umso besser darauf vorbereiten soll.

Reframing hilft dir, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Vieles wird sich dann für dich leichter anfühlen und klingt beim zweiten Mal hinhören dann gar nicht mehr so schlimm.

Unsere Empfehlung ist, Reframing ganz gemütlich nebenbei täglich mitlaufen zu lassen. Frag dich doch einfach, was es Gutes haben kann, wenn dir der Bus vor der Nase davonfährt? Genau! Du hast ein paar Minuten nur für dich, für eine kleine Entspannungsreise oder ein paar Seiten mehr in deinem Lieblingsbuch.

Und so kannst du es bei allem machen, auch bei deinen Glaubenssätzen. Denn alle Glaubenssätze sind für irgendetwas gut. Auch die, die dich scheinbar limitieren. Hast du das erst mal erkannt, kannst du sie mühelos hinter dir lassen.

Alles Liebe,
Mario

 

Titelfoto: Photo by George Huffman on Unsplash

myNLP Team

Die Redaktion von myNLP besteht ausschließlich aus NLP LehrtrainerInnen, ausgebildet von Dr. John Grinder (ITANLP), die wertvolle Inhalte auf dem Blog von myNLP veröffentlichen. Zu den Redakteuren zählen auch die beiden Gründer von myNLP, Mario Grabner und Patrik Shnawa.
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